Geben Sie es zu: Wenn Sie an US-Streifenwagen denken, fällt Ihnen als Erstes ein langer, weiß-schwarzer Ford Crown Victoria ein, der sich bei einer Verfolgungsjagd mehr zur Seite neigt als eine Palme bei einem Hurrikan. Oder ein unschlagbares Drift-Team von Hondo Harrelson und ein sehr lauter und wütender Dodge Charger. Aber Sie denken vielleicht nicht an einen großen Familien-SUV mit Hybridantrieb. Doch gerade diese Kombination scheint derzeit das beliebteste Polizeifahrzeug in den USA zu sein. Die Rede ist vom Ford Explorer. Also um den „echten“ Explorer und nicht um den neuen elektrischen Bruder des Volkswagen ID.4 für Europa.
In der Polizeisprache heißt der Explorer Ford Police Interceptor Utility (PIU). Das Modelljahr 2025 ist bereits erhältlich und steht Strafverfolgungsbehörden im ganzen Land ab sofort zur Verfügung. Das Blue Oval lobt natürlich den serienmäßigen Hybridantriebsstrang, „der potenziell dazu beitragen kann, kraftstoffbezogene Kosten durch unnötigen Leerlauf zu sparen.“ Laut Ford versorgt das Hybridsystem die eingebaute Elektronik auch bei abgeschaltetem Benzinmotor mit Energie. Dadurch sollen bis zu 838 Gallonen (3.172 Liter) Kraftstoff pro Jahr eingespart werden. Ford berechnet dies pro Auto und gibt über einen sechsjährigen Besitzzeitraum erwartete Einsparungen von etwa 17.500 US-Dollar an. Glücklicherweise müssen sich Honda und sein Charger keine Sorgen um den Kraftstoffverbrauch machen, geschweige denn um weniger Reifenverschleiß, aber das klingt mehr als ausreichend und gut für einen konventionelleren Streifenwagen, oder? „Beamte verbringen oft lange Zeit im Einsatz, daher ist der Hybridantrieb eine beliebte Wahl“, sagt Lindsey Bertino, Marketingmanagerin für Polizeifahrzeuge bei Ford Pro.
Klassische Ford-Autos der amerikanischen Polizei
Der PIU ist serienmäßig mit einem 3,3-Liter-V6-Hybridmotor mit 318 PS/437 Nm ausgestattet. Außerdem gibt es einen 3,3-Liter-V6-Benziner mit 285 PS und 353 Nm sowie einen 3,0-Liter-V6-EcoBoost-Motor mit 400 PS und 563 Nm. Alle drei sind mit Allradantrieb ausgestattet. Das Polizei-Interceptor-Utility-Fahrzeug 2025 ist mit dem sogenannten Perimeter Alert-Polizeisystem ausgestattet. Es erkennt sich bewegende Gefahren rund um das Fahrzeug, aktiviert automatisch die Rückfahrkamera, gibt einen Warnton ab, schließt die Fenster und verriegelt die Türen. Wenn Beamte das Fahrzeug schnell verlassen müssen, ermöglicht ihnen das Police Engine Idle-System, das Fahrzeug zu verriegeln und die Schlüssel mitzunehmen, während der Motor weiter läuft, um die Bordelektronik mit Strom zu versorgen.
Selbstverständlich sind die Wagen auf Wunsch auch entsprechend bewaffnet. Ballistische Paneele können an den Vordertürauflagen angebracht werden, um Schutz der Stufe III+ oder IV+ zu bieten. Level III+ kann mehreren Schüssen von Handfeuerwaffen und kugelsicheren Kugeln bis zum Kaliber .30 standhalten, während Panels der Stufe IV+ Schutz gegen Gewehrmunition bis zum Kaliber .30 bieten. Automatische Notbremsung, Toter-Winkel-Überwachung mit Querverkehrswarnung, Rückfahrsensoren, Rückwärtsbremsassistent und Rückwärts-Kreuzungsbremsung gehören ebenfalls zum Standard für Beamte.
Ford Police Interceptor Utility
Der Innenraum ist mit 12,3-Zoll-LCD-Digitalinstrumenten mit zertifiziertem Tachometer ausgestattet. Es gibt auch einen manuellen Polizeiverfolgungsmodus per Knopfdruck am Lenkrad. Auf diese Weise kann der Polizist das Fahrzeug einfach in einen Betriebsmodus schalten, ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Vier programmierbare Schalter am Lenkrad verbinden den Fahrer mit der Bordausrüstung, die die Abteilung zum Bedienen von Lichtern, Sirenen, Lautsprechern, K9-Türauslösern und anderen Polizeianwendungen benötigt. Außerdem gibt es einen Safe zur Aufbewahrung von Waffen, Munition oder Beweismitteln. Die PIU ist außerdem serienmäßig mit einem polizeiunabhängigen Ausgang zur Zeitfreigabe (PAITRO) ausgestattet. Dabei handelt es sich um ein zweiteiliges Sicherheitssystem für den Laderaum. Der Beifahrer auf dem Vordersitz drückt den Entriegelungsknopf oben und hat 45 Sekunden Zeit, um zur Heckklappe zu gehen und einen zweiten Knopf zu drücken, um sie zu öffnen. Dies verhindert unbefugten Zugriff und gewährleistet die Sicherheit des hinteren Gepäckraums. Damit dürften auch die Polizisten zufrieden sein: Der PIU besteht den Crashtest mit 75 Meilen pro Stunde (das sind immerhin 120 km/h).
Der neue Ford Police Interceptor Utility wird in Chicago, Illinois, montiert. (Die Blues Brothers würden das lieben. Ein Polizeimotorrad und ein Polizeifahrgestell, wissen Sie ...) Zur Flotte von „Amerikas meistverkauften Polizeifahrzeugen“ gehören auch der F-150 Police Responder, der Expedition/MAX SSV und der Transit Prisoner Transportfahrzeug.