Mercedes G Restomod: GE 230 mit Elektroantrieb

Die Restomod-Szene expandiert immer mehr. Vor allem, weil es verschiedenen Unternehmen in den letzten Jahren gelungen ist, riesige Summen einzusammeln. Immer mehr Akteure mit ähnlichen Ambitionen drängen auf den Markt. Eines davon ist Arcade Cars. Der Optimierer wurde erst 2023 gegründet und hat englische, österreichische und Stuttgarter Wurzeln. Jetzt präsentiert es sein erstes Modell, die aktualisierte Mercedes G-Klasse.

Konkret handelt es sich ausschließlich um GE 230-Modelle, die Arcade aus einem Pool ehemaliger Schweizer Militärfahrzeuge erworben hat. Dies erklärt auch die zweitürige Karosserie, das Stoffverdeck und die in Fahrtrichtung längs angeordneten Rücksitze. „Sojourn“ nennt der Gastronom sein erstes Fahrzeug. Wie bei der Produktion hochwertiger Restomods üblich, werden die G-Klassen nach dem Kauf vollständig zerlegt und bis ins kleinste Detail überprüft. „Unsere erfahrenen Ingenieure zerlegen das Fahrzeug sorgfältig und dokumentieren jedes Detail, um die Authentizität beim Zusammenbau sicherzustellen“, sagt Firmengründer und Direktor Rishav Kanoria. „Das Fahrgestell des Fahrzeugs wurde Hunderten von Stunden umfassender Reparaturen unterzogen, um Rost, Dellen und alle Mängel zu beseitigen, die im Laufe der Jahre an der G-Klasse aufgetreten sind.“

Der ursprüngliche 230er-Motor, ein 2,3-Liter-Vierzylinder mit 128 PS und 190 Nm, kann beibehalten werden. Es stehen zwei weitere Optionen zur Verfügung. Einer davon ist ein Arcade-optimierter 2,8-Liter-Motor, der Kurbelwelle, Pleuel und Kolben ersetzt hat. Damit steigt die Leistung auf 151 PS und 237 Nm Drehmoment. Eine weitere, deutlich ausgefallenere Möglichkeit ist der Einbau eines Elektroantriebs. Hier fehlen noch Eckdaten. Zumindest erfahren wir, dass sie mit Everrati zusammenarbeiten. Das britische Unternehmen ist seit vielen Jahren führend im Bereich der elektrischen Umrüstung alter Porsche und Range Rover. Von außen erkennen wir „eine Vielzahl an Zubehörteilen, die die Einsatzmöglichkeiten deutlich erweitern“. Dazu gehören dicke Zierleisten und Schutzgitter, Xenon- oder LED-Scheinwerfer, Zusatzscheinwerfer auf dem Dach oder Kühlergrill sowie verschiedene Aluminium- oder Stahlräder (im Bild mit robusten BF Goodrich Offroad-Walzen). Natürlich ist auch ein neuer Lack Pflicht. Die charakteristischen Farben des Unternehmens sind Desert Tan, Dark Olive, Matte Black und Pacific Blue, aber im Prinzip kann der Kunde jede Farbe wählen, sagt Arcade.

Der Grad der Individualisierung des Innenraums ist sehr ähnlich. Unzählige Leder- und Stoffvarianten werden von Hand veredelt, Muster können auch mit 3D-Nähten erstellt werden. Der Tuner verspricht außerdem „eine reichhaltige Auswahl an Lenkrädern und Sitzen“. Vom originalen quadratischen Lenkrad aus dem Spenderfahrzeug bis hin zu edlen Neumodellen aus Holz oder Metall, bezogen mit dem gleichen Leder wie der Innenraum.“ Auf die vielen „Arcade“-Logos außen und innen dürften Käufer allerdings verzichten wollen. Neben der ursprünglichen 8-Sitzer-Konfiguration der G-Klasse mit langen Sitzbänken ist auch eine Konfiguration mit zwei Schalensitzen und zwei umklappbaren Rücksitzen möglich.

Die Bestellbücher sind geöffnet und die ersten Fahrzeuge werden Ende 2024 an Kunden ausgeliefert. Arcade und sein Sojourn-Fahrzeug werden Mitte August erstmals live beim Pebble Beach Concours gezeigt. Zu den Preisen äußerte sich der Hersteller noch nicht.

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