Wir kennen Viertakt-, Zweitakt-, Wankel-, Benzin- und Dieselmotoren. Doch hat der Verbrennungsmotor noch eine Zukunft? Zumindest im Modell Porsche 911 soll es möglichst lange zum Einsatz kommen. Dafür entwickeln sie in Zuffenhausen ganz besondere Ideen.
Porsche hat jetzt eine ungewöhnliche (und vielleicht hervorragende) Idee für einen Sechstakt-Verbrennungsmotor vorgestellt. Wenn Sie die Grundlagen des Verbrennungsmotors nicht kennen, versuchen wir es Ihnen einfach zu machen. Wenn Sie wissen, wie Motoren funktionieren, werden wir trotzdem versuchen, es einfach zu halten. Mit wenigen Ausnahmen verfügt jedes Auto mit Verbrennungsmotor über vier Takte: Einlass, Kompression/Zündung, Leistung und Auslass. Während des Ansaugtakts gelangen Luft und Kraftstoff in den Zylinder. Beim Verdichten drückt der Kolben das Gemisch in den oberen Teil des Zylinders. Das Gemisch wird gezündet und drückt den Kolben für den Krafthub wieder nach unten. Der Auslass ist der letzte Schritt, bei dem das verbrannte Gas aus dem Zylinder gedrückt wird.
Die Porsche-Designer glauben, dass sie diesem Prozess eine weitere Stufe an Kompression und Leistung hinzufügen können. Beim US-Patentamt eingereichte Dokumente beschreiben dies als „sechs einzelne Balken, die in zwei Folgen von drei Balken aufgeteilt werden können“. Zwischen den traditionellen Geburts- und Entlassungszyklen würden zusätzliche Schritte stattfinden. Die erste Sequenz wäre also „Intrusion-Compression-Force“, gefolgt von „Compression-Force-Release“. Das Patent von Porsche zeigt eine Kurbelwelle, die sich auf einem Ring mit zwei konzentrischen Kreisen dreht – einem Ring. Dadurch verändert sich der Drehpunkt der Kurbelwelle, sodass sich der Kolbenhub (unterer Totpunkt) mit den zusätzlichen Hüben leicht verringert. Dadurch verändert sich die Kompression, da der Kolben nicht mehr so hoch im Zylinder sitzt (oberer Totpunkt). Das bedeutet auch, dass es diesen Motor hat Dve oberer und unterer Totpunkt.
Warum all diese Komplexität? Kurz gesagt, dieses Design kann mehr Leistung bei höherer Effizienz erzeugen. Bei einem herkömmlichen Motor wird nur einer der vier Takte tatsächlich zur Stromerzeugung genutzt. Bei diesem System wird die Rezeptur auf einen von drei Takten umgestellt und außerdem brennt die Mischung gründlicher. Der Nachteil ist natürlich die zusätzliche Komplexität. Ob die Vorteile ausreichen, um das Design zu rechtfertigen, bleibt abzuwarten. Wie bei vielen anderen Patenten ist es möglich, dass es nie das Licht der Welt erblickt. Es ist sicherlich eine interessante Idee, aber was noch wichtiger ist: Porsche arbeitet sehr hart daran, den Verbrennungsmotor mit dem Aufkommen von Elektromotoren am Leben zu erhalten.