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Porsche 911 GT3 RS Manthey: Brutal im Quadrat

Manthey gelang es, den Abtrieb des Straßen-Porsche unter anderem mit einer riesigen Carbon-Rückenflosse und dem anschließenden Entfernen der Heckscheibe auf satte eine Tonne zu steigern.

„Der Porsche 911 GT3 RS der Generation 992 ist ein langsames Auto“ ist ein Satz, den noch niemand ausgesprochen hat. Vor allem, weil das natürlich nicht stimmt. Offenbar sahen die Ingenieure des deutschen Motorsportunternehmens Manthey jedoch noch ungenutztes Potenzial in der neuesten Generation des frenetischen RS-Modells von Porsche. Deshalb haben sie gemeinsam mit der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Porsche in Weissach ein neues, rennsportorientiertes Bodykit entwickelt, das bis zu 76.911 Euro kosten und direkt über autorisierte Porsche-Händler verkauft werden soll. Hervorzuheben ist, dass es sich hierbei nicht um ein komplett neues Auto handelt, sondern lediglich um ein Bodykit.

Manthey hat auf jeden Fall dem Panel, das die Heckscheibe ersetzt, die Hauptrolle zugeschrieben. Es besteht vollständig aus Kohlefaser und ist daher bis zu 25 % leichter als das Glas, das es ersetzt. Allerdings wurde die Heckscheibe nicht aus Gründen der Gewichtsersparnis entfernt, sondern schlicht und einfach wegen der geradezu riesigen Rückenflosse, die vom Dach bis zum Heckspoiler reicht. Langstrecken- und Porsche-Enthusiasten werden merken, dass Ihnen das schon von irgendwoher bestens bekannt ist. Und Sie haben Recht, die Rückenflosse erinnert stark an die des Langstreckenrennwagens 963 von Porsche. Der Hauptvorteil einer Rückenflosse besteht darin, dass sie für mehr Kurvenstabilität sorgt, wodurch Sie Kurven sicherer angehen können, was wiederum zu einer höheren Geschwindigkeit führt und wertvolle Zehntel Ihrer Rundenzeit einspart.

Doch das ist nicht der einzige Vorteil, den die riesige Rückenflosse mit sich bringt, denn Manthey schlug damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Da jede Porsche 911-Variante über einen Hinterachsmotor verfügt und der GT3 RS keine Ausnahme bildet, saugt der Motor im Wesentlichen Luft in unmittelbarer Nähe der Finne an, wodurch warme Luft von den Kühlern weggedrückt wird, sodass der Motor kühlere Luft ansaugt reicher an Sauerstoff. Natürlich ist dies nicht die einzige aerodynamische Komponente, die Manthey eingebaut hat, die Liste beginnt hier erst.

Sie fügten ein Paar Kotflügelverbreiterungen an der vorderen Stoßstange, neue Gurney-Kotflügel an den Ketten und einen Splitter darunter hinzu, natürlich alles aus Kohlefaser. Auch die bestehenden Komponenten wurden modernisiert, der Heckdiffusor wurde breiter und erhielt längere Finnen, der geteilte Heckflügel hat noch größere Endbleche und die Hinterräder haben neue Scheibenabdeckungen erhalten, die den Luftstrom um sie herum verbessern. Und ja, Sie haben es erraten, natürlich ist alles aus Kohlefaser.

All diese aerodynamischen Verbesserungen haben den Abtrieb von den bereits beeindruckenden 860 kg des Basis-GT3 RS auf geradezu unglaubliche 1000 kg bei 285 km/h erhöht. Logischerweise erfordert eine derart deutliche Verbesserung des Abtriebs jedoch auch die Aktualisierung wichtiger Aufhängungsteile. So umfasst das Manthey-Bodykit auch 30 % steifere Federn an der Vorderachse und 14 % an der Hinterachse. Doch damit nicht genug, es sind auch neue Stoßdämpfer im Lieferumfang enthalten, die sich elektronisch zwischen drei Härtegraden verstellen lassen.

Bei Manthey nimmt man jedoch die 525 End-PS in Kauf, die der GT3 RS ab Werk leistet, sodass der 4,0-Liter-Boxermotor unverändert bleibt. Natürlich dreht sich wie bei allen RS-Modellen von Porsche alles um die Zeitmessung in der „Grünen Hölle“ – dem Nürburgring. Hier kommt die traurige Nachricht, denn bei Manthey wurde die Zeit noch nicht festgelegt. Allerdings versprechen sie, dass sich die Zeit „deutlich verbessern“ werde, was aufgrund der schlechten Wetterbedingungen in der Eifel natürlich noch eine Weile auf sich warten lassen werde.

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