Bei Nissan sieht es nicht gut aus. Händler verkaufen Autos mit Verlust, die Produktion ist zurückgegangen, und das Unternehmen hat kürzlich Tausende von Arbeitsplätzen abgebaut und ein Drittel seiner Anteile an Mitsubishi verkauft. Vielleicht war es doch alles zu wenig und zu spät.
Ein neuer Bericht zeigt, dass die Tage des Autoherstellers gezählt sind. In einem Interview mit der Financial Times sagten zwei namentlich nicht genannte Führungskräfte von Nissan, dass dem Unternehmen nur noch 12 bis 14 Monate bleiben, bevor es endgültig aus dem Geschäft geht.
Das Unternehmen sei auf der Suche nach einem neuen langfristigen Investor, beispielsweise einem Fonds, einer Bank oder einem großen Versicherungskonzern, der einen Teil der Renault-Beteiligung ablösen soll. Das Unternehmen hat auch nicht ausgeschlossen, dass der langjährige Rivale Honda eine Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen übernimmt, und erklärt, dass alle Optionen auf dem Tisch seien. Nissan hat kürzlich eine Partnerschaft mit Honda (und Mitsubishi) für die langfristige Entwicklung von Elektrofahrzeugen unterzeichnet.
Renault erwägt sogar, einen Teil seiner Anteile an Honda zu verkaufen. Berichten zufolge will der französische Autohersteller seine 25-jährige Allianz mit Nissan umstrukturieren. Einer ungenannten Quelle des Unternehmens zufolge wäre eine umfassendere Partnerschaft zwischen Honda und Nissan für den französischen Autohersteller mehr als willkommen.
Aufgrund schlechter Verkaufszahlen in den USA und Japan hat Nissan Anfang des Monats mehr als 9.000 Stellen abgebaut und gleichzeitig die Produktion um fast 20 Prozent gekürzt. Der Betriebsgewinn von Nissan sank im dritten Quartal um 85 Prozent, und das Unternehmen verbuchte einen Nettoverlust von 9,3 Milliarden Yen (58,3 Millionen Euro zum heutigen Wechselkurs). Das Unternehmen schätzt, dass es durch den Abbau von Arbeitsplätzen und die Reduzierung der Produktion im Zuge der Umstrukturierung Einsparungen in Höhe von 3 Milliarden Euro erzielen wird.