Chinesische Automarken überraschen uns immer wieder. Wieder einmal hoben wir ungläubig die Hände und das aus gutem Grund, denn wir hätten keinen Klon des klassischen Land Rover Defender erwartet.
Die Marke BAW stellt seit 1958 Autos her und ist einer der ältesten Hersteller des Landes. Ab 1964 konzentrierte sich BAW vor allem auf die Produktion des Geländewagens Beijing BJ212, der über 20 Jahre lang in Produktion blieb und vor allem vom Militär genutzt wurde. Das neue Modell 212 gleicht diesem Vorbild in der Front und in der Stückzahl.

Der BAW 212 ist, genau wie sein britisches Vorbild, ein echter Geländewagen. Tatsächlich handelt es sich dabei nicht einfach nur um ein getarntes SUV. Nein, dieses Fahrzeug verfügt optional über Allradantrieb, ein Untersetzungsgetriebe und sogar Differenzialsperren vorn und hinten. Doch damit nicht genug: Hinzu kommen sagenhafte Neigungswinkel von 40 Grad vorn und 36 Grad hinten. An serienmäßigen Fahrprogrammen, mit denen Sie das Auto Ihren Bedürfnissen anpassen können, mangelt es nicht. Für die Leistung sorgt ein 2,0-Liter-Turbobenziner mit 150 PS (das maximale Drehmoment wurde nicht bekannt gegeben), der mit einem Achtgang-Automatikgetriebe zusammenarbeitet. Wir gehen davon aus, dass es sich um ein Automatikgetriebe mit Drehmomentwandler handeln wird, allerdings gibt es hierzu keine Informationen.






Optisch fallen manchen Ähnlichkeiten mit dem Toyota Land Cruiser FJ40 (Scheinwerfer), dem Jeep Wrangler (Stoßstangen und Radkästen) oder der Mercedes G-Klasse (Heck) auf. Aber wie eingangs erwähnt, zitiert die BAW aus ihrer Geschichte. Das einzige uns vorliegende Innenraumbild zeigt einen großen, in der Mitte des Armaturenbretts schwebenden Touchscreen (damit Sie Ihren Blick nicht zu sehr von der Straße oder Ihrem Fahrfortschritt abwenden müssen) und ein Lenkrad mit abgeflachter Unterseite. Insgesamt erscheint die Verarbeitungsqualität hochwertig, allerdings sind unter dem Monitor vielleicht zu viele Tasten angebracht, wodurch es schwierig wird, schnell die gewünschte Taste zu finden. An die Position der einzelnen Tasten muss man sich mit der Zeit gewöhnen.

Zudem ist es nicht fair, zu viele Verbesserungsvorschläge für ein Auto zu machen, das in seinem Heimatland China für umgerechnet 14.000 Euro verkauft wird. Es klingt wie ein Witz, ist aber keiner. Richtig ist auch, dass die Topversion lediglich 20.000 Euro kostet. Ja, wir sprechen vom Preisniveau des europäischen Dacia Sandero-Modells. Wir finden, dass die militärgrüne Farbe dem Auto sehr gut steht und können nur bedauern, dass wir den BAW 212 nicht auf europäischen Straßen sehen. Würden Sie es kaufen, wenn es verfügbar wäre?