Veyron-Designer entwirft kantigen MG SUV mit interessanten Scheinwerfern

Obwohl MG über mehr als hundert Jahre britische Wurzeln hat, ist das Unternehmen seit fast zwei Jahrzehnten Teil der in Shanghai ansässigen SAIC-Gruppe. Mit günstigen Modellen (teils elektrisch, teils mit Verbrennungsmotor) hat sich MG mittlerweile auch auf dem europäischen Markt etabliert. Derzeit erregt es auf einer der größten Automessen Chinas Aufmerksamkeit.

MG hat in letzter Zeit vor allem mit dem attraktiven und leistungsstarken Cyberster Roadster mehr Aufmerksamkeit erregt. Dieses Mal präsentiert das Unternehmen jedoch etwas völlig anderes. Es ist eines der ersten Projekte unter der Leitung von Jozef Kaban. Der slowakische Designer wurde letztes Jahr zum globalen Vizepräsidenten für Design von SAIC ernannt. Autoliebhabern dürfte der Name sicher ein Begriff sein. Kaban ist der Designer des legendären Bugatti Veyron. Darüber hinaus verantwortet er auch günstigere Modelle wie das Audi A5 Coupé, den Škoda Octavia oder den VW Lupo. Darüber hinaus war er auch für BMW und Rolls-Royce tätig.

Dieser niedliche, kompakte Elektrowürfel heißt Cyber ​​X. Mit einer Länge von 4,30 Metern kommt er dem kommenden Mercedes „Baby G“ nahe, der voraussichtlich 2026 auf den Markt kommen wird. MG bezeichnet ihn als „Urban Adventure Toy“, was darauf schließen lässt, dass es sich nicht um einen echten Geländewagen handelt, obwohl das Fahrzeug einen „Entdeckungs- und Abenteuergeist“ ausstrahlt. Kurze Überhänge ermöglichen eine speziell entwickelte Elektroplattform des Mutterkonzerns SAIC.

Dass es sich hier um ein Konzeptfahrzeug handelt, ist sofort erkennbar – nicht zuletzt aufgrund der versenkbaren Scheinwerfer, die aus Sicherheitsgründen wohl nicht in die Serienproduktion einfließen werden. Anders als beim Ferrari Daytona SP3, bei dem sich nur die Hauben wie Augenlider heben und die Scheinwerfer fest bleiben, ziehen sich beim Cyber ​​X die Lichter tatsächlich aus der Karosserie heraus.

Sollte der MG Cyber ​​X in Serie gehen (was sehr wahrscheinlich ist), wird er vermutlich die Cell-to-Body (CTB)-Batterietechnologie von SAIC nutzen. Bei diesem Konstruktionsprinzip ist die Batterie als tragendes Element in das Fahrzeug integriert, was die Steifigkeit erhöht und das Gewicht reduziert. Hoffen wir, dass die Serienversion dem charmant-kantigen Design des Konzepts treu bleibt – es wäre eine willkommene Abwechslung zu der aktuellen Welle kurvenreicher Crossover.

Obwohl SAIC als rein chinesischer Automobilgigant betrachtet werden kann, wächst der internationale Einfluss der Gruppe rasant. Nach Angaben des europäischen Automobilherstellerverbands ACEA verkaufte SAIC/MG im ersten Quartal dieses Jahres 78.505 Fahrzeuge in der EU, Großbritannien und den EFTA-Ländern (Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz). Damit liegt der Konzern vor etablierten Marken wie Fiat (77.704), SEAT (57.363), Tesla (54.020), Suzuki (49.631), Mazda (43.918), Jeep (37.895), Honda (21.075) und Mitsubishi (12.536).

MG plant den Bau einer Fabrik in Europa, um Fahrzeuge direkt auf dem Kontinent zu montieren und so die hohen Zölle der EU auf in China hergestellte Fahrzeuge zu umgehen. Die Entscheidung über den Standort wird voraussichtlich in den Sommermonaten bekannt gegeben. Die Fabrik soll eine Jahreskapazität von rund 100.000 Einheiten haben. Das Unternehmen erwägt bereits den Bau einer zweiten Fabrik, ein klares Zeichen dafür, dass SAIC bereit ist, mit europäischen Marken auf deren Heimatmarkt zu konkurrieren. Derzeit unterliegen in China hergestellte und in der EU verkaufte Elektrofahrzeuge von MG hohen Zöllen von 45,3 Prozent.

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