Bis vor kurzem waren sich die meisten Hersteller einig, dass das Elektroauto für Verbrenner schnell der Vergangenheit angehören würde. Nun ist klar, dass es nicht so einfach ist. Porsche beispielsweise hat kürzlich zugegeben, dass künftige Modelle, die ursprünglich als Elektrofahrzeuge konzipiert wurden, möglicherweise irgendwann mit Verbrennungsmotoren ausgestattet werden. Fiat macht im Segment der Konsumfahrzeuge bereits einen Schritt zurück.
Die neueste Generation des 500 ist bislang ausschließlich als Elektrofahrzeug erhältlich, soll aber bald auch mit Verbrennungsmotor verfügbar sein. Die Italiener haben mit der Vorserienproduktion des 500er-Modells mit Hybridantrieb begonnen. Die Serienproduktion im Turiner Werk Mirafiori soll im November beginnen. Sobald die Produktion vollständig hochgefahren ist, wird mit einer jährlichen Produktion von bis zu 100.000 Einheiten gerechnet.




Warum baut Fiat jetzt einen Verbrennungsmotor in ein Auto ein, das eigentlich keinen haben dürfte? Kurz gesagt: Der 500e hat die Verkaufserwartungen nicht erfüllt. Aufgrund der schwachen Nachfrage wurde die Produktion mehrmals gestoppt, sodass das Unternehmen vor etwa einem Jahr eine neue Hybridversion ankündigte. In diesem Zusammenhang ist zu beachten: Der deutlich kleinere Benzin-Vorgänger wurde in Europa bis 2024 verkauft und ist auf einigen Märkten außerhalb der EU noch erhältlich.
Wie sein Vorgänger verfügt der kommende 500 Hybrid über ein Schaltgetriebe. Zwar hat Fiat zu seinem „neuen“ Einstiegsmodell noch keine technischen Details verraten, doch die offiziellen Bilder zeigen deutlich, dass man hier nachhelfen kann/muss. Wir erwarten eine Kombination aus einem Sechsgang-Schaltgetriebe mit einem kleinen Dreizylindermotor. Laut den Kollegen vom italienischen Motor1 handelt es sich um einen 1,0-Liter-Mildhybrid mit einer Leistung von 70 PS.

Optisch ist das Dreizylinder-Modell 500 nahezu identisch mit seinem vollelektrischen Pendant. Bis hin zur Position, Form und Größe des Tankeinfüllstutzens und der Tankklappe am hinteren rechten Kotflügel. Berichten aus Italien zufolge hat Fiat das Auto auf den Namen 500 Torino getauft, um das Hybridmodell vom elektrischen 500e zu unterscheiden. Die einzigen Innenraumbilder, die wir bisher erhalten haben, zeigen drei Pedale, einen schwarzen, kugelförmigen Schalthebel und einen Bildschirm eines Infotainmentsystems. Der Rest des Armaturenbretts ist weiterhin abgedeckt.


Normalerweise würde ein neuer 500 mit Verbrennungsmotor auch Hoffnungen auf eine schärfere Abarth-Version wecken, aber das ist diesmal nicht der Fall. Die Performance-Abteilung von Fiat beharrt auf ihrer reinen Elektrostrategie und argumentiert, dass der Hybridmotor zu klein sei, um die vom Abarth erwartete Leistung zu erbringen. Da der 500 ursprünglich als Elektroauto konzipiert wurde, ist aus Platzgründen ein Einbau eines größeren Motors unwahrscheinlich. Hierzulande hat Scorpio seine Modellpalette bereits vollständig auf Zero Emission umgestellt. Es besteht derzeit aus den Modellen 500e und 600e.