Die Experten von delta4x4 und dem Rallye-Team X-raid haben ein technisch ambitioniertes Umbauprojekt für den neuen Mini Countryman vorgestellt. Ziel war es, das Kompakt-SUV mit Dakar-Rallye-Technologie und straßentauglicher Offroad-Technik auszustatten. Das Ergebnis ist ein Konzeptfahrzeug, das auf die Bedürfnisse von Offroad-Enthusiasten zugeschnitten ist. Dabei soll die Alltagstauglichkeit nicht zu kurz kommen.
Herzstück des Umbaus ist ein von X-raid entwickeltes Rallye-Chassis, das den Mini Countryman um 50 Millimeter anhebt – mehr als das Doppelte der bisherigen Kooperationsprojekte (20 mm). Zusätzlich wurde die Spur auf jeder Achsseite um 10 Millimeter verbreitert, um Platz für 18-Zoll-delta4x4 Hanma-Felgen mit 255/55 R18 Loder AT #1-Reifen zu schaffen.

Diese Kombination aus breiten Felgen und grobstolligen Reifen soll die Traktion auf weichem Untergrund wie Sand oder Schotter verbessern, ohne die Stabilität auf der Straße zu beeinträchtigen. Zum Vergleich: Die vorherige Modifikation nutzte 17-Zoll-Felgen im klassischen B-RUGGED-Stil mit schmaleren 235/60 R17-Reifen. Die aktuelle Modifikation setzt daher auf eine deutlich aggressivere Offroad-Architektur.
Für den Offroad-Einsatz ist der Countryman mit einem Dachgepäckträger ausgestattet, der bis zu 80 kg Zusatzausrüstung wie Ersatzrad, Sand, Schaufel und Benzinkanister transportieren kann. Ein 76 mm starker Stahl-Stoßfänger schützt die Front vor Beschädigungen und dient zugleich als Halterung für vier leistungsstarke PIAA-Rennscheinwerfer (je 90 Watt), die bei nächtlichen Offroad-Fahrten für optimale Ausleuchtung sorgen.








Ergänzt wird dies durch verstärkte Seitenschweller aus Aluminium, die den Unterboden beim Überfahren von felsigem Untergrund oder tiefen Schlaglöchern schützen. Das Exterieur des Fahrzeugs ist von den Erfolgen des X-raid-Teams bei der Rallye Dakar inspiriert: Mattschwarze Folierung mit orangefarbenen Akzenten und ein markantes „X“ auf den Türen erinnern an die Rennwagen des Teams.
Dieser Stil folgt den Spuren ähnlicher Projekte von delta4x4 – wie etwa dem Ferrari Purosangue Fuoristrada, der den italienischen Luxus-SUV mit 40 mm Höherlegung, Offroad-Reifen und Unterbodenschutz in ein Geländefahrzeug verwandelte.

X-raid gewann die Rallye Dakar zwischen 2012 und 2020 fünfmal – zuletzt in Saudi-Arabien mit dem Mini John Cooper Works Buggy. Die Rallye Dakar war für X-raid nicht nur ein Wettbewerb, sondern auch ein echter Härtetest für die Weiterentwicklung des Countryman. Seit 2010 nutzt das Team den kompakten SUV als Teil seiner Serviceflotte und legt während der Rallye Tausende von Kilometern unter extremen Bedingungen zurück.
Obwohl offiziell Servicefahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, stellen Schlaglöcher, scharfe Steine und hochgelegene Pässe – wie die Andenpässe zwischen Argentinien und Chile – große Herausforderungen dar. In über 4000 Metern Höhe mussten die Teams im Falle einer Reifenpanne oft unter Zeitdruck und in dünner Luft arbeiten. Dies veranlasste X-raid, robustere Reifen-Felgen-Kombinationen zu entwickeln.
















Um die Zuverlässigkeit zu erhöhen, hat das Team im Laufe der Jahre die Bodenfreiheit gezielt angepasst und die Fahrwerksabstimmung für unebene Untergründe optimiert. Diese Erfahrungen flossen auch in die Straßenversionen des Countryman ein. Auch bei der Rallye Dakar 2023 in Saudi-Arabien blieb der Countryman fester Bestandteil der Ausrüstung des X-raid-Teams.
Aktuell handelt es sich bei dem Umbau um eine Einzelanfertigung. Bei entsprechender Nachfrage plant Delta4x4 eine Kleinserie. Die Modifikationen sind für alle Motorvarianten des neuen Countryman (Diesel, Benziner, Plug-in-Hybrid) erhältlich. Interessenten müssen je nach Ausstattung mit Mehrkosten im fünfstelligen Bereich rechnen.