Die Corvette ZR1 des Modelljahres 2025 ist wahrscheinlich schon jetzt das schnellste Auto mit Heckantrieb, das jemals auf unserem Planeten gelandet ist. Ein Rennmonster, das in brutalen 0 Sekunden von 100 auf 2,3 km/h beschleunigt und dessen Höchstgeschwindigkeit von 375 km/h fast wie eine Halluzination künstlicher Intelligenz wirkt.
Und das alles ab 178.195 Dollar (knapp 155.000 Euro). Dafür gibt es nicht den 911 GTS, der mit 540 PS nur etwas mehr als die Hälfte der Leistung des ZR1 bietet. Die Frage ist: Wie wird Chevrolet (oder ein anderer Autohersteller) das toppen? Geht es noch besser? Natürlich: mit dem ZR1X als Coupé und Cabrio.


Chevy-Vertreter sagen, das „X“ solle betonen, dass es sich um eine natürliche Erweiterung der ZR1-Familie und nicht um ein eigenständiges Modell handele. Ein eigenständiges Modell mit höherem Sammlerwert? Man wolle weder die Gefühle des Standard-ZR1 noch die seiner Kunden verletzen.
Etwas überraschend wird das neueste Corvette-Modell mit siebenstelligen Preisen noch vor Jahresende Sammlerträume und die Albträume europäischer Konkurrenten wahr werden lassen. Chevy nennt den ZR1X „Amerikas Hypercar“. Er soll es mit den seltenen Exemplaren aufnehmen, die wir normalerweise in Goodwood oder Pebble Beach sehen und dann – außer auf YouTube-Crashvideos – nie wiedersehen: dem Ferrari F80, dem McLaren W1 und dem Mercedes-AMG One.
Klar, es ist „nur“ ein Chevy. Doch das Verrückte ist: Trotz seines Arbeiterklasse-Rufs wird der ZR1X längst nicht mehr unterschätzt. Nicht mit der erfolgreichen Rekordhistorie seines heckgetriebenen Geschwisters. Und nicht mit den wahnsinnigen, absolut konkurrenzfähigen 1250 PS und 1320 Nm Drehmoment. Die 186 PS und gut 200 Nm verdankt er einer elektrifizierten Vorderachse. Genauer gesagt einer optimierten Version des Corvette E-Ray-Hybridsystems. Die zwei zusätzlich angetriebenen Räder sollen mit den optionalen Michelin Pilot Sport Cup 2R-Reifen für außergewöhnliche Traktion sorgen. Oder, mit den serienmäßigen Pilot Sport 4S-Reifen, für weniger Nervosität bei Nässe sorgen.




Neutrales Handling und Fahrervertrauen waren bei der Entwicklung entscheidend. Der Einsatz der Vorderachse, so Corvette-Chefingenieur Josh Holder, „ist der einfachste Weg, maximales Potenzial und vorhersehbare, wiederholbare Leistung zu erzielen.“ Keith Badgley, leitender Entwicklungsingenieur der ZR1X, erklärt, Leistungsdiagramme zeigten, dass die leichtere ZR1 in der Kurvenmitte etwas schneller sei. Beim Ein- und Ausfahren der Kurven sei das Verhältnis jedoch ausgeglichen. Dieses vierrädrige Prachtstück nutzt zudem regeneratives Bremsen, um sich selbst auszubalancieren.
„Sie werden es spüren, wenn Sie aus einer Kurve kommen, wie das Auto Sie mitreißt“, verspricht Badgley. „Dieses Ding beschleunigt wie nie zuvor. Die beiden Antriebsstränge arbeiten harmonisch und reibungslos zusammen – weit mehr, als man von einem einfachen Zweimotoren-System erwarten würde.“

Natürlich ist die ZR1X auch auf der Geraden ein Monster. Trotz der elektrischen Arbeit, die sie über 1.815 Kilogramm hebt. Die ZR1X erreicht im ersten und zweiten Gang und fast im gesamten dritten Gang eine Beschleunigung von unglaublichen 1,3 g. Sie beschleunigt von 0 auf 60 mph (also 0 auf 96 km/h) in weniger als 2,0 Sekunden. Chevy bestätigte dies auf der Rennstrecke in Michigan, wo es auf der Viertelmeile eine Zeit von weniger als 9,0 Sekunden erreichte. Zwei neue Rekorde für die Corvette wurden aufgestellt. Die neue Super-Corvette soll außerdem eine Höchstgeschwindigkeit von 375 km/h erreichen, die von der ZR1 erreicht wird.