Volkswagen wird das ID-Robotertaxi ab 2026 verkaufen. Buzz

Bei all der Aufregung um den bevorstehenden Start von Teslas Robo-Taxi-Service in Austin, Texas, übersieht man leicht, dass auch andere Akteure am autonomen Fahren arbeiten. Einer von ihnen ist Volkswagen, das mit der Einführung des autonomen Serientaxis ID. Buzz AD neue Maßstäbe setzt.

Kurz gesagt: Ab nächstem Jahr können Unternehmen, Kommunen und andere Institutionen eine Flotte von VW ID. Buzz Robotertaxis schlüsselfertig bestellen. MOIA, die Carsharing-Tochter des VW-Konzerns, erklärte, die autonomen Transporter seien mit allem ausgestattet, was sie für den Betrieb benötigen: Sensorik, vollständige Zertifizierung und eine Plattform namens „Autonomous Driving Mobility-as-a-Service“ (AD MaaS). Dies ermögliche den Betreibern eine extrem schnelle Bereitstellung der Taxis.

Unterdessen soll Teslas zweisitziges Cybercab laut CEO Elon Musk bereits Ende 2027 auf den Markt kommen. Die Verzögerung könnte auch daran liegen, dass das Fahrzeug nicht auf einem bestehenden Modell basiert, sondern eine völlig neue Karosserie besitzt.

Die VW-Tochter plant, den ID. Buzz AD demnächst in der Europäischen Union und den USA vollständig für autonomes Fahren zertifizieren zu lassen. Sensorisch ist der Elektrotransporter mit nicht weniger als 27 Sensoren ausgestattet, darunter 13 Kameras, neun Lidar- und fünf Radarsysteme. Die Informationen all dieser Sensoren werden in einem von Mobileye entwickelten elektronischen Gehirn gespeichert, sodass in allen möglichen Szenarien, auch im Einsatz mit Einsatzfahrzeugen, Entscheidungen getroffen werden können.

Das Fahrzeug erfüllt alle Anforderungen an SAE-Level-4-Fahrzeuge, wie beispielsweise Fernüberwachung und sicheres Handling in Ausnahmefällen. Im Vergleich dazu gelten alle heute verkauften Tesla-Fahrzeuge noch als Level-2-Fahrzeuge, d. h. sie erfordern stets die Aufsicht eines Fahrers. Die Softwareplattform der autonomen Fahrzeuge von VW nutzt künstliche Intelligenz, um die Flotte in Echtzeit zu überwachen, Passagiere automatisch zu unterstützen und sich nahtlos in bestehende Mitfahr-Apps zu integrieren.

Das Interessante an dieser Lösung im Vergleich zu anderen Fahrdienstvermittlungsplattformen ist, dass sie es jedem ermöglicht, ein Konkurrenzprodukt zu Uber oder Waymo aufzubauen, ohne Hunderte Millionen Dollar in Forschung, Entwicklung und Zertifizierung investieren zu müssen. MOIA bietet eine sofort einsatzbereite Lösung und könnte die Branche der autonomen Fahrzeuge potenziell für viele neue Akteure erschließen.

Der autonom fahrende ID. Buzz bietet vier Sitzplätze für Passagiere und einen für den Fahrer. Bei öffentlichen Fahrten sitzt jedoch niemand am Steuer. Wo früher der Beifahrersitz war, befindet sich jetzt ein Kofferraum. In den USA hat Uber eine Partnerschaft mit MOIA geschlossen, um in den nächsten zehn Jahren tausend selbstfahrende ID. Buzz-Fahrzeuge bereitzustellen. Der erste Rollout findet in Los Angeles statt, die erste vollständige kommerzielle Flotte soll nächstes Jahr den Betrieb aufnehmen. In Europa bietet MOIA einen Carsharing-Service in Hannover und Hamburg an.

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