Nach 40 Jahren ist der Ferrari Testarossa Targa endlich erhältlich.

Das niederländische Designstudio Niels van Roij Design präsentierte beim Concours d'Elegance Mariënwaerdt das Modell Guida Touring Sport (GTS).

Es handelt sich um eine modifizierte Version des Targa, basierend auf dem Ferrari Testarossa von 1987 mit Zwölfzylindermotor. Nach rund 3.000 Arbeitsstunden wird er direkt nach seiner Premiere an seinen privaten Besitzer in Andorra zurückgegeben. Der Name Ferrari Testarossa wird zwar nicht explizit erwähnt, die Basis ist jedoch eindeutig. Offiziell heißt es, es sei ein „modifizierter Targa-Umbau auf Basis des italienischen Zwölfzylinder-Sportwagens von 1987“.

Der Testarossa war wahrlich bahnbrechend: Nachdem das Werk zunächst nur einen Testarossa Spider für Fiat-Chef Gianni Agnelli gebaut hatte, produzierte Pininfarina eine Reihe von Sondereditionen, darunter sieben für das Königshaus von Brunei und einige weitere Fahrzeuge für wichtige Kunden. Einer dieser Spider wurde 2022 versteigert.

Der „normale“ Testarossa wurde 1984 auf dem Pariser Autosalon als Coupé präsentiert; eine Targa-Version war nie geplant. Niels van Roij Design hat den Umbau so konsequent umgesetzt, dass er wirkt, als sei er vom Hersteller selbst entworfen worden. Grundlage dafür ist eine Designphilosophie, die sich an Erstausrüster richtet und dafür sorgt, dass die Targa-Architektur harmonisch in die Proportionen und Linienführung integriert wird.

Zu diesem Zweck wurden die Schweller, die Türöffnungen vorne und hinten, der Gepäckraum, der Mitteltunnel und die Elemente unter dem Armaturenbrett umfassend verstärkt. Die Maßnahmen sind größtenteils unsichtbar, gewährleisten aber eine hohe Steifigkeit.

Authentizität spielte auch bei den Materialien eine wichtige Rolle. Klassische und moderne Oberflächen werten den Innenraum auf, ohne den Charakter der 1980er-Jahre zu verfälschen. Neu gestaltete Türverkleidungen, ein frisch bezogenes Armaturenbrett, maßgefertigte Taschen für Dachsegmente und gefräste Aluminiumhebel zum Öffnen und Schließen der Paneele unterstreichen die detailreiche Handwerkskunst.

Die Öffentlichkeit konnte den komplexen Entwicklungsprozess bereits über die Social-Media-Kanäle des Studios verfolgen. Nun wurde der GTS erstmals Automobiljournalisten und -enthusiasten beim Concours d'Elegance Mariënwaerdt präsentiert. Begleitende handgezeichnete Skizzen, eine Fotoserie und ein Filmprojekt illustrieren die Entwicklung. Die Bildsprache ist stark an die 1980er-Jahre angelehnt – mit filmischer Beleuchtung, Retro-Farben und charakteristischen Kulissen dieser Zeit. Das Filmmaterial verbindet somit Nostalgie mit einer modernen Produktionsästhetik.

Niels van Roij ließ sich den Anzug maßschneidern. Mit seinem schwarzen Stoff, der dezenten Linienführung und den roten Akzenten im Innenfutter fängt der Anzug den Charakter der Guida Touring Sport perfekt ein. Schnitt, Verarbeitung und Details zeugen von derselben Präzision wie bei der Verkleidung.

Niels van Roij Design ist eines der wenigen Studios weltweit, das den gesamten Prozess von der individuellen Karosseriegestaltung bis zur Produktion abdeckt. Zu den bisherigen Projekten zählen das Adventum Coupé auf Basis des Range Rover, der Silver Spectre Shooting Brake auf Basis des Rolls-Royce Wraith, die Hommage an den Ferrari 550 Maranello Breadvan und die derzeit fertiggestellte Hommage an den Daytona Shooting Brake.

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